100 Wunder jeden Tag100 Wunder an einem Tag – kann das wirklich sein? Ja, es kann! Aber lass uns erst die Perspektive wechseln, dann wird es schnell klar.

Was ist eigentlich ein Wunder? Ein Wunder – das klingt immer so riesengroß und unerreichbar. So als könnte es gar nicht wirklich geschehen, weil das unmöglich ist. Und auch im Duden steht unter Wunder, es sei ein „außergewöhnliches, den Naturgesetzen oder aller Erfahrung widersprechendes […] Ereignis“. So gesehen ist es wohl wirklich ziemlich unwahrscheinlich einem echten Wunder zu begegnen.

 

Zum Glück schiebt der Duden dann noch die zweite Variante nach, die „etwas, was in seiner Art, durch sein Maß an Vollkommenheit […] große Bewunderung, großes Staunen erregt” als Wunder kennzeichnet. Wunder sind vollkommen. Aber was ist schon wirklich vollkommen? Ist diese Klassifizierung nicht so weit oben, dass nichts ihr genügen könnte?

 

Vollkommen ist, was du dazu machst

Meiner Meinung nach sind unglaublich viele Dinge echte Wunder, wenn wir uns erlauben, sie auch als Wunder wahrzunehmen. Der Tag, an dem ich selbst 100 Wundern begegnete, begann erst heute Morgen. Und gestern Morgen. Und vorgestern. Jeder unserer Tage steckt voller Wunder, die wir bloß nicht mehr als solche bemerken, weil unser Blick abgestumpft ist. Oder weil wir Dinge in unseren Fokus rücken, die dort gar nicht hingehören. Die zwar wichtig und nötig, aber nicht entscheidend sind. Ich entdecke die meisten Wunder nicht, wenn es laut ist, sondern in den leisen Momenten. Vielleicht geht es dir auch so?

 

Laut Wunder im Stillen sehen

 

Jeden Tag ein Wunder treffen

Nach diesen sehr sehr kalten Tagen schien heute die Sonne. Und zwar so sehr, dass es bei Temperaturen knapp über Null richtig schön warm war. Ist das nicht etwas, das großes Staunen erregen kann? Oder Bewunderung? Die Kraft, mit der die Sonne jeden Fleck auf dieser Erde warm und lebenswert macht widersetzt sich zwar nicht den Naturgesetzen, ist aber doch eindeutig etwas sehr Vollkommenes. Dann lag heute so etwas wie Frühling in der Luft, es war richtig greifbar. Die Sonne schien, hier und da spitzte ein Krokus aus der noch eiskalten Erde hervor, einige Vögel sangen um die Wette, wir haben Enten beobachtet, die – wenn du dir die Zeit nimmst – wirklich wunderschön sind. Hast du dir die Farbe der Stockenten-Erpel mal genauer angesehen? Absolut vollkommen, smaragdgrün, saphirblau und ein so wunderschöner Schimmer, dass es einfach nur vollkommen ist.

Warum sehen wir das nicht mehr? Weil es für uns normal geworden ist? Klar, wir können nicht jedes Mal ehrfürchtig erstarren, wenn uns eine Ente über den Weg läuft oder die Sonne besonders schön scheint. Wir gewöhnen uns an die Dinge, das ist normal und ok. Aber ab und an tut ein bewusstes Wunderzählen richtig gut, weil es uns bewusst macht, dass absolut nichts selbstverständlich ist und wir so viele Geschenke vom Leben bekommen. 

 

Und nein, ich habe mit 100 Wundern nicht zu hoch gegriffen. Es sind so viele wunderbare Dinge:

  • Dass ich atme.
  • Dass ich laufen kann.
  • Dass meine Hände das tun, was ich von ihnen möchte.
  • Dass ich den Beruf habe, den ich liebe.
  • Dass ich diese lachenden Kinderaugen jeden Tag sehen darf.
  • Dass Lachen immer ansteckend ist.
  • Dass wir als Familie zusammen sein können.
  • Dass ich selbst bestimmen kann, was ich heute machen möchte.
  • Dass ich in Freiheit lebe.
  • Dass ich den Himmel sehen kann.
  • Dass jede Wolke anders aussieht.
  • Dass mich ein Lied so berührt, dass ich es im Herzen spüre.
  • Dass ein fremder Mensch mich anlächelt.
  • Dass mindestens einer stehen bleibt, wenn Seifenblasen durch die Luft taumeln.
  • Dass jede Seifenblase anders und trotzdem perfekt ist.
  • Dass wir nach dem 20. Pusten immer noch gespannt sind, ob die nächste Seifenblase noch größer wird.
  • Dass die Bäume jedes Jahr wieder austreiben.
  • Dass die Blumen ganz selbstverständlich aus der Erde kommen, wenn sie so weit sind.
  • Dass die Luft zum Atmen nie ausgeht.
  • Dass jeder Vogel sein eigenes Lied singt.
  • Dass ein Sonnenuntergang immer wunderschön ist.

Diese Liste könnte ich wohl unendlich weiterführen. Und du kannst es auch!

Nicht jeder trifft die gleichen Wunder im Leben, aber jeder trifft Wunder!

Lasst uns doch ab und zu die Augen ein wenig mehr dafür öffnen und sie wieder bewusster wahrnehmen. Lass und Dinge nicht als selbstverständlich ansehen und Wunder auf einen Sockel stellen. Sie sind überall, wenn wir hinsehen. 

 

Lass uns Wunder zählen!

Wie vielen Wundern bist du heute begegnet? Welches Wunder möchtest du wieder bewusster wahrnehmen? Raus damit, das Wunder ist es wert!

 

Der Tag, an dem ich 100 Wundern begegnete

9 Kommentare zu „Der Tag, an dem ich 100 Wundern begegnete

  • Pingback:Achtsamkeitsübung: Mein Schatzkisten-Tag | leise im Laut

  • 17. Juni 2018 um 23:05 Uhr
    Permalink

    Du versprichst 100 Wunder, wo kann ich die lesen? Hmmmmm

    Antworten
    • 18. Juni 2018 um 8:11 Uhr
      Permalink

      Hallo Heike,

      danke für deinen Kommentar! 🙂
      Die 100 Wunder stehen stellvertretend dafür, dass jeder täglich hunderte oder gar tausende Wunder erlebt; meine genannten Dinge waren da nur Beispiele, die wir wohl nahezu endlos weiterführen könnten. Es ist ein Wunder, dass wir leben, dass wir atmen, dass um uns rum immer genug Luft zum Atmen ist, dass die Sonne uns wärmt, dass die Blumen im Frühling immer wieder neu austreiben, obwohl sie vorher monatelang unter der Erde verborgen blieben etc.

      Wenn du dir deine ganz persönliche Liste machst, wirst du erstaunt sein, wie viele Dinge zusammenkommen. 🙂 Im Beitrag habe ich nur damit angefangen, diese Liste zu schreiben, bin mir aber sicher, dass ich (und auch alle anderen) es locker auf 100 Wunder schaffen würden.

      Ich wünsch dir einen tollen Tag!

      Liebe Grüße
      Sonja

      Antworten
  • 20. Juni 2018 um 9:44 Uhr
    Permalink

    Traumhaft schön, Dein Artikel, liebe Heike! Ich sehe das ganz genauso. Als ich mal traurig war, da habe ich zufällig zum Himmel hinauf geschaut. Es war ein wolkiger Tag. An einer Stelle riss die graue Wolkendecke auf und ich konnte den blauen Himmel sehen. Da kam mir folgender Gedanke: Eigentlich ist der Himmel immer blau. Wenn es davor mal grau ist, dann ist das vorübergehend. Das tröstete mich und besserte meine Stimmung…Ein Wunder!?

    LG Felicitas

    Antworten
    • 20. Juni 2018 um 9:48 Uhr
      Permalink

      Hallo Felicitas 🙂

      Ja, warum nicht? Ich bin ohnehin dafür, dass wir den Begriff “Wunder” von seinem Sockel heben und erkennen, wie viele große und kleine Wunder tagtäglich um uns herum geschehen. Vielleicht sind wir manchmal blind für sie, weil wir auf irgendetwas ganz außergewöhnlich Großartiges warten? 😀

      Ganz liebe Grüße
      Sonja

      Antworten
  • 8. Januar 2019 um 21:50 Uhr
    Permalink

    Hallo,
    du hast so Recht, die Menschen laufen blind durch ihr Leben. Hoffen auf ein Wunder und übersehen doch so viel.
    Gerade in der Natur sieht man doch, dass alles zu seiner rechten Zeit kommt. Dass alles andere so unwichtig ist und wir uns wieder besinnen müssen. Dein Beitrag ist sehr schön und passt sehr gut zu meinen heutigen Gedanken.
    Danke dir und ganz liebe Grüße,
    Pauline 🙂

    Antworten
    • 9. Januar 2019 um 8:57 Uhr
      Permalink

      Hallo Pauline,

      danke für deinen Kommentar. 🙂 Ja, die Natur ist tatsächlich der größte Wunderproduzent 🙂 Wenn wir wollen, können wir da unglaublich viele entdecken.

      Liebe Grüße an dich
      Sonja

      Antworten
    • 11. Januar 2019 um 11:41 Uhr
      Permalink

      Danke, Pezi! 🙂

      Antworten

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