Angaben im Sinne der Barrierefreiheit: Das Hintergrundbild zeigt einen Zweig voller Knospen und einiger weniger bereits aufgeblühter Kirschblüten vor blauem Hintergrund (Himmel).
Text des Gedichtes:
Frühling, du bist so blass dieses Jahr
Frühling, du bist so blass dieses Jahr,
treibst uns Schneeflocken statt Blüten
und wo einst schon die Veilchen träumten,
streift ein pastellfarb’nes Band unser Land.
Wir hätten dich so fast nicht erkannt.
Du strahlst noch nicht, du wisperst sanft,
so leise, dass wir’s kaum vernehmen,
inmitten eisiger Atemwolken stehen,
Kälte in Gesichtern und Gliedern tragen
und drängend nach deiner Ankunft fragen.
Frühling, du kommst ganz still über uns,
verzichtest auf Fanfaren und Harfen.
Als wolltest du das laute Drängen entlarven,
ist dein Einzug gleitend statt flatterhaft
und hat alles Eilende weggerafft.
Im stetigen Werden verbirgt sich dein Zauber,
im Geduldigsein liegt nun unser Glück.
Denn wer die kalten Zeiten überwindet,
sich nicht grämt, ob der so langen Frist,
sieht, wie schön du im Stillen gewachsen bist.